Wer, wie, was? Disponent Rolf leitet die Züge in NRW durch jede Situation.
16 Bildschirme, sieben Telefone und immer etwas zu tun – auch heute ist wieder so einiges los. Gut, dass die Leitstelle meistens doppelt besetzt ist, denn die zwölf Disponent*innen sind ein eingeschworenes Team. Dass diese in der Kölner Leitstelle von National Express einen entscheidenden Job im Betriebsablauf einnehmen, wird bereits an der Bürotür deutlich – ohne, dass Rolf oder eine*r seine*r Kolleg*innen die Tür öffnet, kommt nämlich niemand durch die panzerglasgesicherte Tür. Das liegt aber nicht etwa daran, dass Rolf in gefährlicher Mission unterwegs ist: Das Schloss sorgte vor allem in der Corona-Pandemie dafür, dass der Kontakt zu den Mitarbeitenden in der Regiezentrale auf dringende Fälle beschränkt wurde.
„Konzentration ist extrem wichtig, um den Überblick zu behalten“ erklärt Rolf. Kein Wunder, denn irgendjemand meldet sich immer. Wenn die Telefone 25-mal pro Stunde klingeln, spricht der 31-Jährige übrigens von einer ‚ruhigen Schicht‘. „Wenn es mal wieder einen schweren Sturm gibt, sieht das schon anders aus. Dann zählen wir in etwa das Doppelte an Anrufen. Aber keine Angst: Wir sind darauf vorbereitet“, lacht er.
Bei Rolf und seinen Leitstellenkolleg*innen läuft nämlich so ziemlich jede Information ein: Von der telefonischen Nachricht zum Dienstbeginn, über Krankmeldungen, Auskünfte zu Zugnummern oder akute Störfälle auf der Strecke, wie beispielsweise Schäden an Oberleitungen. Dazu kommt, dass das Team stets den Überblick über Personal und Fahrzeuge behält: Sind alle Züge abfahrbereit? Wo befindet sich der RE7 momentan? Wer kann den RRX von Düsseldorf nach Wuppertal bringen? Wer kann die Schicht morgen früh kurzfristig übernehmen?
„Das A und O ist der Spaß an Kommunikation, Koordination und der Austausch mit den Kolleg*innen. Wir sind erste Ansprechpartner*innen für die Lokführer*innen: Das bringt natürlich viel Verantwortung mit sich.“
Rolf, Disponent in der Leistelle
Lust auf eine Kaffeepause? Rolf nimmt dich mit!
Ohne Teamspirit geht es in seinem Job nicht: Wenn Rolf gerade mal nicht ein oder zwei Telefone gleichzeitig bedient oder Schichten neu plant, tauscht er sich mit den Kolleg*innen in der Leitstelle aus – und das geht natürlich am besten bei einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee.
Der frühe Vogel in der Leitstelle
Sein Weg in die Leitstelle verlief übrigens selbst über die Schienen in NRW: Rolf ist gelernter Eisenbahner im Betriebsdienst und hat sich nach seinem Einstieg als Triebfahrzeugführer 2015 zum Disponenten weitergebildet. Dafür war das Interesse am Eisenbahnwesen natürlich Grundvoraussetzung. „Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Stressresistenz helfen natürlich auch in unserem Job“, berichtet er und denkt zurück an seinen ersten Arbeitstag als Disponent. „Die erste Schicht war etwas chaotisch und es gab sehr viel zu tun. Am Ende des Tages war ich schon ziemlich platt, aber es hat Spaß gemacht – und alles ist gut gegangen“, schmunzelt er.
Was er an seinem Job so schätzt? „Natürlich zuerst einmal den ständigen Kontakt zu den Kolleg*innen. Als Disponent*in muss man zudem aber auch Lust auf Schichtdienst haben, denn wir arbeiten ja rund um die Uhr“, erklärt der Frühaufsteher. „Wenn ich mir eine Schicht aussuchen kann, dann am liebsten die Frühschicht, dann habe ich gegen 14:15 Uhr Feierabend und habe noch was vom Tag.“
Multitasking und Spontanität
„Klar hat man auch mal etwas Leerlauf zwischendurch, aber dann passiert etwas und du musst sofort voll da sein.“ Und schon klingelt es wieder. Das Tragseil einer Oberleitung ist gerissen. Das zieht direkt mehrere Aufgaben für Rolf nach sich: Die Triebfahrzeugführer*innen in der Nähe umleiten, dem technischen Zuständigen Bescheid geben und mit der DB Netz koordinieren, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um einen Stau zu vermeiden. „Man muss sich schon ziemlich viel merken, deshalb ist auch der gegenseitige Austausch extrem wichtig“, sagt Rolf und wie auf’s Stichwort kommt die Schichtablösung. Noch 15 Minuten Schichtübergabe, dann kann er sich in den wohlverdienten Feierabend verabschieden – und weil er heute Frühschicht hatte, bleibt ihm noch der ganze Nachmittag für Sport und Freizeit.
Nutze dein Koordinationstalent und werde Disponent*in.
Lust auf einen abwechslungsreichen Job? Du bist flexibel, immer auf Zack und nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen? In der Leitstelle bei den Bahnen in NRW stehen Kommunikation, Teamwork und Verantwortung im Mittelpunkt – und jede Schicht ist eine kleine Wundertüte.
Klar, die Triebfahrzeugführer*innen bringen die Menschen von A nach B. Damit sie das jedoch tun können, ist dein Koordinationsgeschick und Überblick gefragt. Denn du bist erste*r Ansprechpartner*in, wenn es um kleinere oder größere Probleme geht und hast immer eine passende und kurzfristige Lösung parat. Ob in Form eines Quereinstiegs oder als neue Herausforderung als Eisenbahner*in im Betriebsdienst – vielleicht ist der Disponent*innenberuf dein neuer Traumjob?!
Diese Eigenschaften bringst du mit
Du arbeitest nicht allein – sondern bist ein motivierter Teamplayer. Du übernimmst gerne Verantwortung und lässt dich so schnell nicht stressen. Zudem bist du immer bereit für etwas Neues und hast Lust, etwas dazuzulernen, auch wenn es mal anstrengend wird. Du stehst hinter deinen Entscheidungen und bist durchsetzungsfähig, wenn es mal brenzlig wird. Ob morgens ab 6, mittags ab 14 oder abends ab 21:30 Uhr – Schichtdienst ist dein Ding und lässt dich immer dann bereit sein, wenn du gebraucht wirst.
Diese Voraussetzungen sind gefragt
Du warst schon immer echter Eisenbahn-Fan und willst dazu beitragen, dass Bahnverkehr in NRW bestmöglich läuft? Egal, ob du bereits im SPNV oder ÖPSV-Bereich unterwegs bist – z. B. als Triebfahrzeugführer*in – oder neue Wege einschlagen willst: Die Weiterbildung als gelernte*r Eisenbahner*in im Betrieb ist ebenso möglich wie ein Quereinstieg. Mit abgeschlossener Berufsausbildung und Erfahrungen in den Bereichen Logistik, Disposition oder Planung kannst du dich jederzeit bei den Bahnen in NRW bewerben.