Eine Gruppe von Bahner*innen posiert für die Kamera an einem Bahnhof

„Ich würde es immer wieder so machen“

Über 3.000 Triebfahrzeugführer*innen, mehr als 2.000 Kundenbetreuer*innen, dazu hunderte Mitarbeitende aus Disposition, Betriebsplanung, IT oder Werkstatt: Bei den Bahnen in NRW arbeiten die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Manche von ihnen sind jung, andere schon etwas älter. Sie stammen aus vielen verschiedenen Ländern – und alle haben auf ihre ganz eigene Weise den Weg in die Bahnfamilie gefunden. Ihre Geschichten sind nicht immer gradlinig verlaufen, doch am Ende wussten sie: Hier bin ich angekommen.


Moni, Kundenbetreuerin

„Ich habe die Entscheidung nicht einen Tag bereut.“

„Ich war 45, als ich die Umschulung gemacht habe. Ich habe einfach eine neue Herausforderung gesucht. Mein Kind war damals 15 Jahre alt geworden, ich musste es also nicht mehr den ganzen Tag betreuen und wollte wieder Vollzeit in einem Job durchstarten. Da mein Schwager Lokführer ist, lag es nahe sich mal in der Bahnfamilie umzuschauen. Die Ausbildung zur Kundenbetreuerin habe ich dann in sechs Wochen Intensivkurs absolviert. Jetzt bin ich schon neun Jahre dabei und muss sagen: Ich habe die Entscheidung nicht einen Tag bereut. Ich würde es immer wieder so machen und ich glaube, dass strahle ich auch aus. denn ein paar Jahre später ist meine Schwester Bärbel ebenfalls Kundenbetreuerin geworden.

Warum der Job mich immer noch so erfüllt? Wahrscheinlich, weil er weitaus anspruchsvoller ist, als viele vielleicht denken. Es ist eben nicht einfach nur „auf ein Ticket schauen“. Auch wenn es mittlerweile das Deutschland-Ticket gibt, haben wir in NRW immer noch viele unterschiedliche Tickets. Wir haben die unterschiedlichen Tarifgebiete und Verkehrsverbünde. All das muss ich als Kundenbetreuerin aus dem Effeff beherrschen. Und ich habe einfach Lust auf Menschen. Das hört sich für manche vielleicht komisch an, ist es aber nicht. Denn wenn man im Zug unterwegs ist, trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere. Man kann nicht alle gleich behandeln. Mit der Großmutter müssen wir anders sprechen als mit Teenagern. Wichtig ist, dass wir alle mit dem gleichen Respekt behandeln. Aber das wird in der Bahnfamilie sowieso großgeschrieben.“ 

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Adrian, IT-Projektleiter

„Dieser Zug fährt gerade nur dank mir.“

„Ich habe 2019 als Werkstudent angefangen und mich dann immer weiter nach oben gearbeitet. Ich war erst Systemadministrator, also im Hintergrund aktiv, und bin jetzt Projektleiter. Was den Job so spannend macht? Ich sehe sofort: Dieser Zug fährt gerade nur dank mir und zwar weil mein Team und ich das System aktuell halten und vor Cyberattacken schützen. Warum das so wichtig ist? Wenn in der Leitstelle die zentralen Betriebssysteme ausfallen, fährt die*der Triebfahrzeugführer*in blind. Dann wäre komplettes Chaos auf der Schiene. 

Aber zurück dazu, warum mir der Job bei den Bahnen so gefällt: Die Bahnfamilie ist sehr nahbar. Wir sind immer nah dran am Fahrgast, wenn wir mit dem Zug unterwegs sind, sind wir ja sogar selbst Kund*innen. Deshalb wollen wir alle dafür sorgen, dass die Menschen von A nach B befördert werden. Auch wenn die Bahnunternehmen mitunter groß sind, hat man trotzdem das Gefühl, dass die Kolleg*innen immer greifbar, immer ansprechbar sind. Die Bahnen in NRW sind unglaublich dynamisch, sie sind systemrelevant und man sieht das Ergebnis sofort auf der Schiene. Das ist einfach ein sehr spannendes Arbeitsumfeld.“

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Samantha, Triebfahrzeugführerin

„Das war schon ein bisschen naiv von mir.“

„Ich war immer die Alleinverdienerin bei uns in der Familie, aber als Friseurin war das Geld öfter mal knapp. Irgendwann habe ich mich entschieden, etwas anderes auszuprobieren und habe die Umschulung zur Triebfahrzeugführerin gewagt. Ganz ehrlich: Das war schon ein bisschen naiv von mir, denn ich dachte, dass wäre so wie ein Autoführerschein: Du bekommst ein paar Fragebögen, dann machst du Fahrstunden und schon bist du Lokführerin. Diese Illusion wurde mir ganz schnell genommen. Die ersten Wochen Theorie waren sehr anstrengend für mich, schließlich hatte ich vorher nie etwas mit der Bahn am Hut. Aber ich habe mich durchgebissen! 

Nach der Qualifikation war es dann tatsächlich einmal wie in der Fahrschule: Ich war so nervös bei meiner ersten Fahrt und sie war zuerst eine totale Katastrophe – aber dank der Hilfe der erfahrenen Kolleg*innen habe ich sie gemeistert! Jetzt liebe ich diesen Beruf einfach. Und wenn ich heute am Steuer eines Zuges sitze, weiß ich: Ich habe alles richtig gemacht.“ 

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