Mehr Flexibilität durch Schichtdienst: Lokführer Markus berichtet
Planbar und Flexibel
Sonnenlicht spiegelt sich in den Scheiben, die Zeiger der Bahnhofsuhr an Gleis 2 stehen kurz vor 14 Uhr. Und während die ersten Berufspendler*innen schon wieder den Weg nach Hause antreten, macht sich Markus, Lokführer der NordWestBahn, für seine erste Schicht an diesem Tag abfahrbereit. „Im Schichtdienst zu arbeiten ist für mich nichts Negatives“, erklärt der zweifache Familienvater. „Im Gegenteil: Ich habe mich bewusst für den Schichtdienst entschieden. Für mich bedeutet es Luxus, auch mal unter der Woche frei zu haben und mit den Erledigungen nicht bis Samstag warten zu müssen.“
Dass er durch seinen Schichtdienst zu unterschiedlichen Zeiten aufstehen muss, nimmt er dafür gerne in Kauf. „Ich kann mir vorstellen, dass Branchenfremde beim Thema Schichtdienst vielleicht schnell an Augenringe und fehlende Routinen denken“, lacht Markus. „Sicher ist es nicht immer leicht, morgens aus dem Bett zu kommen, so wie für 90 Prozent der Menschen mit Bürojob auch – die Schlummertaste ist nicht drin. Aber insgesamt sind die Schichten planbar. Ich kann meine Freizeit organisieren und werde nicht von unplanbaren Meetings, Deadlines oder unzähligen Überstunden überrascht.“
Sicherheit in Krisenzeiten
Für den 50-Jährigen ist aber auch verständlich: Nicht jeder will an Feiertagen oder in der Nacht arbeiten. Doch es sei falsch zu glauben, dass jeder Lokführer und jede Lokführerin grundsätzlich an Wochenenden, an Silvester oder Weihnachten Schichten übernehmen müsse. „Wir können uns immer mit unseren Teamleiter*innen und Kolleg*innen abstimmen. Viele Triebfahrzeugführer*innen übernehmen gerne diese Fahrten, da sie durch tarifliche Regelungen zusätzlich entlohnt werden“, erklärt Markus.
Und gerade jetzt, so erzählt er, passt der Schichtdienst zu seiner Lebenssituation: Wenn er für den Spätdienst eingeteilt ist, kann er den Vormittag mit seinen Kindern verbringen und sie beim Schulunterricht zuhause unterstützen. „Und natürlich darf man nicht vergessen, dass der Beruf krisensicher ist“, betont Markus, der vor seinem Quereinstieg im September 2018 als Transportdienstleister selbstständig tätig war.
„Ich kann nachvollziehen, wie es vielen Arbeitnehmer*innen aktuell geht. Bevor ich als Lokführer angefangen habe, haben wir einen Familienbetrieb mit 300 Mitarbeiter*innen geführt. Wir mussten uns nach und nach verkleinern, bis wir schließlich den Entschluss gefasst haben, etwas Neues anzugehen. Gerade jetzt in Coronazeiten bin ich froh, dass ich mir keine Sorgen um meine berufliche Zukunft machen muss und mich die NordWestBahn unterstützt.“