Eine Frau mittleren Alters mit Brille sitzt an einem Zugsimulator in einer Lokführer-Schule.

Neue Perspektiven: Laut Agentur für Arbeit ist der Quereinstieg als Lokführer*in für Arbeitssuchende eine große Chance

Ohne Zweifel: Ein beruflicher Neustart braucht Mut. Nicht nur in wirtschaftlichen Krisenzeiten stehen Arbeitssuchende vor der Frage, ob eine Umschulung überhaupt Sinn macht. Sabrina Marquardt, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit in Essen, stellt klar: Mehr Menschen sollten einen Quereinstieg bei den Bahnen in NRW wagen.

Sabrina Marquardt weiß um die Sorgen von Menschen, die sich selbst gerade nur wenige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt einräumen. Das Problem: „Arbeitssuchende konzentrieren sich immer noch auf die klassischen Topberufe der letzten 20 Jahre und übersehen andere Berufsmöglichkeiten. Sie wissen oft gar nicht um die Chancen, die ihnen beispielsweise eine Umschulung zum Lokführer beziehungsweise zur Lokführerin bietet“, berichtet die Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit in Essen.

Sichere Anstellung mit gutem Gehalt

Die Agentur für Arbeit in Essen informiert Arbeitssuchende deshalb gezielt über die Perspektiven eines Quereinstiegs bei den Bahnen in NRW. Mögliche Interessenten werden nicht nur in persönlichen Beratungsgesprächen, sondern auch durch regelmäßige Anschreiben auf die Karrierechancen als Lokführer*in und bestehende Umschulungsmöglichkeiten hingewiesen. „Lokführer*in ist ein absoluter Mangelberuf. Wer die Umschulung erfolgreich abschließt, bekommt ganz sicher einen Arbeitspatz in Wohnortnähe. Zudem ist schon das Einstiegsgehalt mit rund 3.400 Euro brutto attraktiv. In anderen Branchen wird deutlich weniger gezahlt“, erklärt Marquardt. Im Sinne der Gleichstellung ebenfalls wichtig: „Für die Umschulungsangebote bei den Bahnen in NRW gibt es keine Altersgrenzen.“ Damit wird der Quereinstieg gerade auch für Frauen nach langen Erziehungszeiten interessant. „Wer mit 50 umschult, hat schließlich noch 17 Jahre Berufsleben vor sich“, betont Marquardt. Dabei dauert die Umschulung nur neun bis zwölf Monate.

Eignungstest sichert Chancen

Dazu gehört auch eine Vorbereitung auf den Eignungstest, der Voraussetzung für die spätere Berufstätigkeit als Lokführer*in ist. „Uns ist es wichtig, dass Interessenten diesen Test nicht als Hürde, sondern als Chance begreifen“, erklärt Marquardt. Da Lokführer*innen eine hohe Verantwortung für die Sicherheit ihrer Fahrgäste tragen, müssen sie gesundheitlich belastbar sein. Deshalb müssen alle Bewerber*innen bereits vor Beginn ihrer Umschulung einen medizinisch-psychologischen Eignungstest durchlaufen. Damit sichergestellt, dass sie nach ihrer erfolgreichen Qualifizierung auch als Lokführer*innen arbeiten können – ohne Wartezeiten und neue Bewerbungsverfahren. Die späteren Arbeitsplätze sind sicher: Die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen brauchen bis 2025 mehr als 1.700 neue Lokführerinnen und Lokführer.