Reine Männersache? Von wegen. Lokführerin Nina klärt auf!
„Zuhause sind wir eine Eisenbahnerfamilie. Mein Mann und ich haben beide die Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer gemeistert. Ehrlich gesagt, war er Vorreiter und ich bin nachgezogen als ich gesehen habe, wie spannend der Beruf ist“, sagt die sympathische Hammerin. Nina Uphoff möchte jedoch vor allem auch Frauen erreichen und zeigen, dass auch „Frau Technik kann“. „Der Beruf bietet Sicherheit, Zukunftsperspektive und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist gegeben“, so die Dreifachmutter.
Im Führerraum ist Nina ihr eigener Chef. „Ich kann selbstständig Entscheidungen treffen und trage die Verantwortung“, so Nina. „Im Vergleich zum vielleicht klassischen Bürojob oder auch wenn ich an die Arzthelferzeit zurückdenke, guckt mir jetzt keiner stetig über die Schulter. Im Gegenteil: Ich bekomme Vertrauen für mein Handeln entgegengebracht und mir wird seitens des Unternehmens der Rücken gestärkt.“
Ein reiner Männerberuf? Dieses Bild ist überholt.
Rückendeckung bekommt sie auch von ihrem Team: Gegenseitige Unterstützung, Anerkennung und Wertschätzung sei in der Bahnbranche gelebte Grundregel. Dabei spiele es auch keine Rolle, ob Mann oder Frau im Führerstand sitze – auch wenn der Beruf von vielen fälschlicherweise immer noch als Männersache abgestempelt werde. „Ich als Frau kann sagen, dass dieses Bild überholt ist“, stellt die taffe Lokführerin klar. „Durch den Tarifvertrag gibt es bei meinem Mann und mir beispielsweise auch keinen Gehaltsunterschied.“
Dass es derzeit noch deutlich mehr Lokführer als Lokführerinnen gibt, führt die dreifache Mutter auf mangelnde Informationen zurück: Viele Frauen würden nicht wissen, dass der Berufszweig auch für sie geeignet ist und Chancen bietet, sagt Nina.
Darüber hinaus stärkt eine erfolgreich absolvierte Qualifizierung das Selbstvertrauen und -bewusstsein. Jede absolvierte Zwischenprüfung ist ein Erfolgserlebnis. Zudem existiert die Offenheit, Fragen stellen zu dürfen, Anregungen oder auch Kritik geben zu können. Besonders schön ist auch zu sehen, dass die ursprüngliche Männerbranche zeigt, wie sehr sich die Kollegen auch über uns Ladies im Führerraum freuen und zudem oftmals auch als Gentlemen fungieren“, schmunzelt Nina Uphoff.
„Meinem Arbeitgeber ist es wichtig, dass ich mich weiterbilde.“
Die 38-Jährige möchte sich auch künftig weiterbilden und hat vom Lernen nicht genug: „Vielen Außenstehenden ist nicht bewusst, dass man sich als Lokführer beruflich weiterentwickeln kann“, erklärt Nina. Der Weg vom „Lokführer“ bis hin zum Ausbilder, Teamleiter, Personaleinsatzplaner und vieles mehr ist nicht ungewöhnlich und es werden motivierten und qualifizierten Mitarbeitern bei Keolis Zukunfts- sowie Karriereperspektiven geboten. Zweimal jährlich nimmt die engagierte Triebfahrzeugführerin am regelmäßigen Fortbildungsunterricht teil.
Dabei müssen die Triebfahrzeugführer laut Nina weder zusätzliche Zeit aufbringen noch Kosten tragen, denn das Unternehmen bietet interne Schulungen und Seminare digital per E-Learning an. So wird Zeit gespart, durch Wegfall eines Reiseweges zum Schulungsort oder auch starren Seminar- und Lerntagen und -zeiten beispielsweise.
„Ich kann jedem nur empfehlen: Wer mit dem Gedanken spielt, Triebfahrzeugführer/in zu werden, sollte sich einfach trauen. Der Beruf ist zukunftssicher und abwechslungsreich – und ich habe bei der Qualifizierung zur Triebfahrzeugführerin auch noch meine beste Freundin kennengelernt!“