Einblicke in den praktischen Arbeitsalltag: eine Schnupperfahrt im Führerstand
Die Qualifikation zur Triebfahrzeugführer*in beginnt mit sehr viel Theorie. Damit die angehenden Bahner*innen trotzdem schon einmal Einblicke in den echten Arbeitsalltag bekommen, durften sie mit dem Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW Lokführer Simon bei einer Schicht begleiten.
Ganz schön früh aufstehen, hieß es für Hasan, Oliver und die anderen an diesem kühlen Frühsommertag. Bereits um 5.30 Uhr am Morgen begrüßt sie Simon, Triebfahrzeugführer bei National Express. Gleich startet seine Schicht im RE 5, seine Fahrten gehen am heutigen Tag von Oberhausen bis nach Koblenz und wieder zurück. Auch für Hasan, Oliver und die anderen werden solche Dienstzeiten bald der Alltag sein. Denn das Besondere bei der RE 5-Fahrt heute ist: Sie sind angehende Lokführer*innen und dürfen erstmals ganz vorne in den Führerstand hineinschnuppern.
Immer zu zweit begleiten sie Simon bei seiner Arbeit, schauen ihm über die Schulter, löchern ihn mit Fragen und erleben hautnah, was der Job als Triebfahrzeugführer*in schon in wenigen Monaten auch für sie ausmachen wird. Simon ist für das Thema Sicherheit extra geschult worden, diese Zusatzqualifikation macht es möglich, dass ihn während einer normalen Fahrt Personen im Führerstand begleiten dürfen.
„Bei schwierigen Fragen können die Kolleg*innen am besten helfen, die diesen Job jeden Tag machen.“
Dieter Harder, Koordinator Mentorenprogramm Fokus Bahn NRW
Die Schnupperfahrt initiiert haben das Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW, in dem erfahrene Mitarbeitende angehenden Bahner*innen in ihrem künftigen Job unterstützen, und die Eisenbahnverkehrsunternehmen. „Die Quereinsteiger*innen sind hochmotiviert, aber zu viele sind in den Prüfungen gescheitert. Wir haben uns gefragt, woran das liegt, und das Ergebnis war, dass sich die angehenden Lokführer*innen eine Anlaufstelle für ihre Fragen wünschen. Im Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW bündelt sich die individuelle fachliche Betreuung. Denn auf schwierige Fragen können die Kolleg*innen am besten helfen, die diesen Job jeden Tag machen“, erklärt Dieter Harder, Leiter des Mentorenprogramms.
Im RE 5 geht es vorbei am Ruhrgebiet, an Düsseldorf, Köln und Bonn, ehe der Ausblick aus dem Cockpit im Süden NRWs immer weiter wird. Links rauscht der Rhein mit seinen kleinen pittoresken Dörfern vorbei, doch die Blicke bleiben auf Simon hängen, der seine Schaltzentrale bedient. Hasan und Oliver hören ihm gebannt zu.
Was sie alles bei der Schnupperfahrt erlebt haben, erfährst du im Video.
Nach über einer Stunde ist die Schnupperfahrt für Hasan vorbei, die nächsten angehenden Bahner*innen dürfen nach vorne. Wie es war? Hasan kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Diese Einblicke in den Berufsalltag haben mir so viel gegeben. Was ich vorher nur in der Theorie kennenlernen durfte, habe ich jetzt in der Praxis umgesetzt gesehen. Das wird für meine Prüfungen in den nächsten Wochen ein enormer Vorteil für mich sein.“
„Solche Einblicke in die Arbeit nehmen den angehenden Bahner*innen die Unsicherheit.“
Simon, Mentor bei Fokus Bahn NRW und Triebfahrzeugführer
Simon freut sich mit seinen künftigen Kolleg*innen: „Solche Einblicke in die Arbeit nehmen ihnen die Unsicherheit. Das ist wichtig. Denn die Prüfungen zur Triebfahrzeugführer*in sind nicht leicht. Aber es lohnt sich. Der Job später ist nämlich wirklich toll.“
Durch das Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW werden die angehenden Triebfahrzeugführer*innen daher während ihrer Qualifizierung von erfahrenen Mitarbeiter*innen aus der Bahnfamilie begleitet, um die Abbruchquote innerhalb der Qualifizierungskurse zu reduzieren. Echte Einblicke in den künftigen Berufsalltag sollen dabei helfen – zum Beispiel durch die Mitfahrt in Führerstand. Die angehenden Triebfahrzeugführer*innen haben so ihr künftiges (Berufs-)Ziel bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Qualifizierung vor Augen. Mehr zum Mentorenprogramm erfährst du hier.
Interessierst du dich auch für einen Job bei den Bahnen in NRW? Dann lerne uns doch auf einer der nächsten Karriere-Veranstaltungen kennen.