Wie familienfreundlich ist der Beruf des Lokführers?
Eine Eisenbahnerfamilie berichtet
„Eigentlich wäre meine Familie für mich ja ohne meinen Beruf gar nicht möglich“, lacht Corinna Dohmen. Seit 10 Jahren arbeitet die ehemalige Mechatronikerin bei der eurobahn als Lokführerin. Dort hat sie nicht nur ihre Liebe für den Beruf gefunden, sondern auch ihren Mann Martin Dohmen kennengelernt, der ebenfalls als Lokführer bei der eurobahn tätig ist. Gemeinsam haben sie bereits eine Tochter und erwarten ihr zweites Kind.
Martin Dohmen glaubt: Für viele Außenstehende klinge besonders der Schichtdienst ganz und gar nicht familienfreundlich. „Sicher, man kann nicht verschönen, dass der Schichtdienst ab und an eine Herausforderung darstellt“, so Dohmen. „Aber machen wir uns nichts vor: In vielen anderen 9-to-5-Jobs sehen manche berufstätige Eltern ihre Kinder nur noch zum Gute-Nacht-Sagen und ihren Partner immer nur für ein paar Stunden nach einem stressigen Arbeitstag. Bei uns ist das anders.“
„Wir können mit unserer Familie mehr qualitative Zeit verbringen“
Denn auch wenn sich das Ehepaar Dohmen an einigen Tagen – sollten sich die Dienste überschneiden – weniger sieht, so haben sie das Gefühl, insgesamt mehr qualitative Zeit miteinander zu verbringen. „Wir können zum Beispiel mitten in der Woche mit unserer Tochter in einen Zoo gehen, wenn es etwas leerer ist. Wir können Arzttermine einfacher wahrnehmen und auch gemeinsam auf Kita-Feste gehen. Das ist auch deswegen möglich, weil wir unsere Schichten weit im Voraus kennen“, erklärt Corinna Dohmen.
Dies biete besonders im Familienalltag eine gewisse Sicherheit und schaffe Platz für Planung und Routinen. Und sollte trotzdem ein wichtiger Termin in die Schicht fallen, sind sich Herr und Frau Dohmen einig: Kollegen und Vorgesetzte haben immer ein offenes Ohr. „Was uns zugutekommt, ist der tolle Rückhalt. Wir können jederzeit mit ihnen sprechen, sie sind immer sehr hilfsbereit und es gibt ein tolles Verständnis untereinander“, meint Herr Dohmen.
„Der Lokführerberuf bietet uns eine große finanzielle Sicherheit“
Familienfreundlich sei der Beruf aber auch deshalb, weil er eine finanzielle Sicherheit und einen sicheren Arbeitsplatz für viele Jahre biete. Martin Dohmen: „Finanzielle Mittel sind nun mal nicht unwichtig, wenn man eine Familie ernähren will. Mit dem Beruf als Lokführer hat man auf jeden Fall diese Sicherheit und weiß, dass man ein geregeltes – und sehr gutes – Einkommen zu Verfügung hat. So kann man sich zum Beispiel ein Haus ermöglichen und weiß, dass für die Kinder gesorgt ist.“
Corinna Dohmen betont: „Die Nachfrage nach Lokführern ist momentan sehr groß und ich kann nur sagen, dass sich das Berufsfeld auch für Frauen toll eignet. Wir werden auch immer mehr Mädels bei uns und keine hat es bis jetzt bereut – mich eingeschlossen.“ Und das Wichtigste für Frau Dohmen: „Ich muss mir auch keine Sorgen machen, wie mein Wiedereinstieg nach der Schwangerschaft wird. Ich weiß, dass das super funktionieren wird.“